Taekwondo
Trainingszeiten:
Dienstags und Donnerstags
17.00 – 18.00 Uhr Kinder Anfänger ab 8 Jahren
18.00 – 19.00 Uhr fortgeschrittene Kinder
19.00 – 20.30 Uhr Jugendliche / Erwachsene
Bei Interesse einfach vorbeikommen – ein Probetraining ist jederzeit möglich!
Was ist
Taekwondo
Taekwondo (TKD) ist ein koreanischer Kampfsport – eine Form der waffenlosen Selbstverteidigung. Angewandt werden Block- und Schlagtechniken, es dominieren jedoch die dynamischen Fußtechniken.
TKD besteht aus verschiedenen vielfältigen Disziplinen:
- Grundschule – zum Erlernen und Perfektionieren jeder einzelnen Technik
- Formenlauf – grundschulmäßiger Kampf gegen imaginäre Gegner
- Selbstverteidigung – Verteidigung gegen waffenlose Angriffe sowie gegen Angriffe mit Stock und Messer
- Partnerübung – zum Erlernen von Distanzgefühl sowie um die Kontrolle über die eigenen Techniken zu perfektionieren
- Wettkampf – besteht aus Wettkampfübungen sowie freiem Sparring (Vollkontakt)
- Bruchtest – dient als Kontrolle für eine korrekt ausgeführte Taekwondo-Technik Der Bruchtest dient nicht zu Trainingszwecken. Er wird lediglich bei den höheren Gürtelgraden bei Prüfungen abgefragt.
Taekwondo lässt auch positive charakterliche Eigenschaften wie Geduld und Durchhaltevermögen, Respekt, Selbstdisziplin und Arbeiten an den eigenen Schwächen und Stärken nicht unberücksichtigt.
Die Abteilung des PSV trainiert im Bürgerzentrum „Villa Rü“, Giradetstr. 21, 45131 Essen jeweils Dienstags und Donnerstags in der Aula (1. Etage) in der Zeit:
- 17.00 – 18.00 Uhr Kinder Anfänger ab 8 Jahren
- 18.00 – 19.00 Uhr fortgeschrittene Kinder
- 19.00 – 20.30 Uhr Jugendliche / Erwachsene
Bei Interesse einfach vorbeikommen – ein Probetraining ist jederzeit möglich!
Eine echte Großmeisterin im Taekwondo
Kerstin Hamacher hat in der koreanischen Kampfsportart den 8. Dan erreicht. Als erste Frau in Deutschland hat sie diese Prüfung abgelegt. Seit 1989 trägt sie den schwarzen Gurt
In der koreanischen Kampfsportart Taekwondo sind Frauen keine Seltenheit mehr. Doch Großmeisterin Kerstin Hamacher aus Frillendorf ist eine sportliche Ausnahme: Ende 2021 legte die FUNKE-Verlagskauffrau, die in Rüttenscheid Schülerinnen und Schüler trainiert, in Bayern die Prüfung zum 8. Dan bei der Deutschen Taekwondo Union ab. Außer ihr hat bisher keine weitere Frau in Deutschland die Prüfung zum zweithöchsten Taekwondo-Meistergrad absolviert.
Den schwarzen Gürtel über dem weißen Kampfanzug erarbeitete sich die gebürtige Kettwigerin schon 1989: Da war sie 17 und schaffte die Prüfung zum 1. Dan im Taekwondo . Und seit dem Erreichen des 5. Dans in 2004 ist die zierliche 50-Jährige offiziell Großmeisterin. Zum Taekwondo, einer waffenlosen Selbstverteidigung, war sie 1984 als Jugendliche gekommen. Zuerst habe sie mit Judo geliebäugelt, doch in ihrer Nähe wurde kein Kurs angeboten.
„Ich war schüchtern als Kind und habe erst durch Taekwondo gelernt, mich durchzusetzen“, erzählt sie. So wie einige der Mädchen und Jungen, die sie seit 2005 im Stadtteilzentrum Villa Rü in Taekwondo unterrichtet.
Seit 2013 wirkt Hamacher als Übungsleiterin beim Polizei-Sportverein Essen 1922 (PSV). Zweimal in der Woche vermittelt sie mit spürbarer Freude ihr hart erkämpftes Wissen an andere. In einer Abteilung, die sie aufgebaut hat. „Wir bilden keine Schläger aus“, betont sie. Im Fokus stehe, sich bei einem Angriff mit oder ohne Waffen durch gezielte Block‑, Schlag- und Fußtechniken verteidigen zu können.
Beim PSV-Training geht es in der Aula der Villa Rü nach dem Aufwärmen an die Schlagpolster oder an die sogenannte Grundschule: „Hier werden Techniken perfektioniert.“ 50 Sportler in drei Gruppen finden sich in Rüttenscheid nacheinander ein, wo sie Hamacher unter ihre Fittiche nimmt. Ausdauer, Ehrgeiz und Selbstdisziplin brachten die Essenerin von 2000 bis 2015 in den Landeskader Nordrhein-Westfalen.
Danach betrieb sie bis heute mit Leidenschaft ihr liebstes Hobby nur noch im Breitensport. Als jahrelange Übungsleiterin für verschiedene Vereine hat sie nach Feierabend schon unzählige Stunden Taekwondo-Schüler unterrichtet. Vor allem den Frauen und Mädchen ist die erfolgreiche Kampfsportlerin ein Vorbild.
Sportlerin ist ein Vorbild – vor allem für Frauen und Mädchen
Fürs eigene Training fährt sie seit 2010 einmal wöchentlich zum Taekwondo im SV Bayer nach Wuppertal, wo sie geeignete Sparringspartner fand. Zielstrebig arbeitete sie sich schrittweise durch die anspruchsvollen Dan-Prüfungen, bis sie im Dezember 2021 den 8. Meistergrad schaffte. Damit hat sie mittlerweile achtmal die Schwarzgurt-Prüfung erfolgreich absolviert. Im November 2015 hatte Hamacher den 7. Dan erkämpft. „In einer sogenannten Skip-Dan-Prüfung, wodurch der Meistergrad weltweit anerkannt ist.“
Zur Prüfung gehört das Zerschlagen eines Brettes
Mit Fabian Nocke (25) und Maximilian Rademacher (20), beide sind ihre Schüler, reiste die Kampfsportlerin Ende 2021 ein Wochenende nach Dillingen an der Donau. Vor den bayerischen Kampfrichtern bewies sie ihre Kampffertigkeiten und erntete auch von den zuschauenden Sportlern in der Halle viel Lob. „Einige waren sehr beeindruckt und haben mir im Anschluss gleich gratuliert“, berichtet sie stolz. Seitdem trägt sie den 8. Dan glücklich in der Tasche.
Wie üblich im Taekwondo führte sie den Richtern ein einstudiertes Programm mit festen Bewegungsabläufen vor. In zwei sogenannten Formen kämpfte sie gegen unsichtbare Gegner. Dann folgten eine Partnerübung, eine Selbstverteidigungs-Choreografie sowie ein Spezial-Bruchtest: Sie zerschlug ein anderthalb Zentimeter dickes Holz. Denn das Zerhauen von Brettern müssen die Träger höherer Grade ebenfalls beherrschen.
Hierzu brauche man Schnelligkeit, Technik und Kraft. Aber auch Genauigkeit und Konzentration sind beim Bruchtest gefragt. Fünfmal pro Woche treibt die Großmeisterin nach der Arbeit noch Sport. „Da bleibt kaum Zeit für anderes“, sagt sie.
Wie so oft im Leben ist der Weg das Ziel: Essens Taekwondo-Frau Nummer 1 will weiter, denn der 9. Dan lockt in acht Jahren, der höchste Grad der Kampfkunst. „Was ich einmal angefangen habe, führe ich zu Ende.“ Und wenn sie mehr Zeit hätte? „Dann würde ich eine weitere Kampfsportart erlernen, etwa Jiu-Jitsu oder Kung Fu.“