60 Jahre in Liebe und Treue
Helga wurde 1938 in Masuren geboren. In den Kriegswirren erfolgte im Jahre 1944 die Vertreibung durch die sowjetische Armee. Ihre Familie fand Unterkunft in Bad Oldeslohe in Schleswig-Holstein. Dort verbrachte sie auch ihre Schulzeit, an deren Ende sie mit folgenden Worten von ihrer Schulleiterin verabschiedet wurde: „Unsere Nachtigall zieht nun leider fort“. Das bezog sich auf ihre wundervolle Sopranstimme.
Darüber hinaus zeigte sich ihre große musikalische Begabung auch darin, dass sie mehrere Instrumente spielte: Klavier, Flöte, Handharmonika (eine besondere Form des Akkordeons), und schließlich, später dann, machte sie sich auch mit der Bedienung des Keyboards vertraut.
Im Alter von 14 Jahren, beheimatet nun in Altenessen, durchlief sie eine Friseurhandwerk-Lehre. Während dieser Zeit dann, im Alter von 18 Jahren nahm ihr Chef sie mit zu einem Handwerkerball – ein entscheidender Zeitpunkt in ihrem Leben. Die Uhr zeigte 21.10. Ein gewisser Wilhelm Bengfort hatte sie bemerkt und konnte kein Auge von ihr lassen. „Darf ich zum Tanz bitten?“ … > Hochzeit am 3. September 1959 in St. Johann in Altenessen. Ein Jahr darauf erblickte Tochter Birgit das Licht der Welt.
Helgas Liebe erstreckte sich nicht nur auf ihren Mann und ihre Tochter, sondern auch auf ihren Beruf. Im Jahre 1965 erwarb sie ihren Meisterbrief und betrieb im Laufe der Jahre drei Friseursalons mit 15 angestellten Mitarbeitern. Diamantbräutigam Wilhelm wurde im Jahre 1938 in Altenessen geboren.
Nach Abschluss der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als KFZ-Mechaniker und fand einen Arbeitsplatz im Fuhrpark der Zeche Heinrich. Als im Jahre 1967 die Zeche geschlossen wurde, konnte er Ehefrau Helga bei ihrer Arbeit in den Frisiersalons entlasten: Köpfe waschen, fixieren, Farbe auftragen, kassieren, die Kabinen reinigen, den nächsten Kunden aufrufen…
Als nächstes stand der Erwerb einer Immobilie auf dem Lebensplan. Diese musste renoviert bzw. neu gebaut werden. Finanziert wurde dies aus Helgas Einkünften und Wilhelms 20-jähriger Arbeit auf der Aluhütte in Vogelheim. Nach Eintritt in den Vorruhestand wurden sie nicht arbeitslos. Sie halfen, wo es ging, bei Tochter, Enkeln, Freunden oder Nachbarn. Willi konnte nie nein sagen.
Dazu gab es ja auch noch den Garten mit reicher Ernte an Obst und Gemüse, viel weitergegeben an Nachbarn und z.T. auch an Sangesfreunde. Ihre Enkelkinder Patrick und Denise haben ihnen viel Freude bereitet, z.B. Denise mit ihrem außergewöhnlich aufwändigen Instrument, der Harfe.
Willis wichtigstes Hobby ist der Gesang. Er ist seit 30 Jahren Mitglied des Männerchores Harmonie in Altenessen und des Polizeichores Essen mit seinen ausverkauften Weihnachtskonzerten und Konzert- und Erlebnisreisen in alle Welt. Sein größtes musikalisches Erlebnis war, zusammen mit Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras auf der Bühne gestanden und gesungen zu haben.
Einen großen Wunsch haben Willy und Helga noch: Urenkel. Betrübt stellen sie fest: „Aber die können wir nicht machen.“ Weiterhin wünschen Willy und Helga sich noch viele Jahre im Kreise von Familie, Freunden und den Sängern des Polizeichores und stellen mit Dankbarkeit fest, dass Gott es immer gut mit ihnen gemeint hat.
Nach der kirchlichen Feier lud das Ehepaar Bengfort Angehörige, Verwandte und Freunde ins Hotelrestaurant Beckmannshof mit seiner exzellenten Bewirtung zu einem bunten Unterhaltungsprogramm.