Weihnachtsklänge mit Pauke und Panflöte
Die festlichen Klänge von Händels „Réjouissance“ mit Pauken und Trompeten und das gemeinsame „O du fröhliche“ waren wie in den Vorjahren die unumstößlichen Eckpfeiler im Programm des traditionellen Weihnachtskonzertes der singenden Hundertschaft. Und wenn es um Jubiläen geht, stellte Essens Polizeipräsident Frank Richter dieses 65. Konzert auch in Beziehung zum 110-jährigen Bestehen (man beachte die symbolträchtige Zahl!) der Essener Polizei.
Ein abwechslungsreiches Programm erwartete die Besucher im dreimal ausverkauften Alfried-Krupp-Saal. Kantor Stephan Peller am Pult der soliden Bergischen Symphoniker führte durch beliebte Stücke aus Oratorium und Oper, volkstümliche Melodien und natürlich ganz viele Weihnachtslieder.
Gitarre und Panflöte sorgen für reizvollen Kontrast
Auf internationale Pfade begab sich dabei der Polizeichor Essen, der mit dem Essener Damenchor (Einstudierung: Sven Dierke) und dem Frauenchor Hochdahl 1942 (Einstudierung: Thomas Gabrisch) zu einem stattlichen Gesangsorgan verschmolz. Neben dem obligatorischen Halleluja, von Peller eher verfeinert als kraftstrotzend entfaltet, überraschte man mit Kostproben aus der „Missa solemnis“ von Weber im typisch satten Es-Dur-Wohlklang. Und wagte sich mit einer „Missa Africana“ auf außereuropäisches Terrain, zu dem die lateinamerikanische Gruppe Piray das reizvolle Kolorit von kleiner Gitarre und scharf gestoßener Panflöte beisteuerte.
Ob Mendellsohn oder Humperdinck — drei Folkwang-Gesangsstudentinnen boten engelhaft von der Orgelempore geschliffene Stimmkultur. Mehr noch veredelte Opernprofi Monika Rydz den Abend immer wieder mit ihrem warmtönenden Sopran, Bariton Thomas Laske erfreute mit kultivierter Stimme, und Tenor Holger Marks wandelte in der Misa Criolla leichtgewichtig auf den Spuren von José Carreras. Nicht zu vergessen Jürgen Kursawa, der an der Kuhn-Orgel neben zuverlässiger Begleitung auch ein solistisches Schlaglicht aus einem der Händel-Konzerte setzte.